3. Juli 2015 - Sachsen-anhaltinische Unternehmen fordern Ende des Poststreiks

Der seit über drei Wochen andauernde Poststreik verursacht bei Unternehmen und in privaten Haushalten Schäden, die nicht mehr hinnehmbar sind. Rechnungen und mittlerweile auch Mahnungen erreichen den Kunden nicht. Dasselbe trifft für Bescheide, Kündigungen jeglicher Art, Vertragsabschlüsse etc. zu, die häufig zum 30. Juni terminiert sind. Fristen können nicht eingehalten werden. Die Reaktionsmöglichkeit wird quasi durch die Streikenden blockiert. Dem Unternehmer werden Zwangshaftungen auferlegt und unnötige Auseinandersetzungen bis hin zu gerichtlichen Prozessen sind vorprogrammiert, so die Geschäftsführerin des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V. (AVW).
Sind die Streikenden sich eigentlich über ihre Verantwortung und die Konsequenzen im Klaren? Offensichtlich nicht, denn sie vernichten damit ihre eigenen Arbeitsplätze und sind verantwortlich für den entstandenen Schaden. Unternehmen sind gezwungen auf andere Postdienste auszuweichen und die elektronischen Medien zu nutzen. Wie Millionen liegengebliebene Sendungen irgendwann an den Adressaten gelangen, ist schwer nachvollziehbar. Zusätzliche logistische Abläufe wären zu organisieren, um die Defizite zu bereinigen. Aber gerade an dieser Stelle will die Deutsche Post mit notwendigen Umstrukturierungsmaßnahmen, die den Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften betreffen, zu logistischen Vereinfachungen kommen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Hintergrund des Tarifkonfliktes ist offensichtlich nicht allein die Bezahlung nach einem anderen Tarifvertrag sondern vielmehr werden Tarifmaterien instrumentalisiert, um Unternehmensentscheidungen in Frage zu stellen.

Diese Streiks, die immense Folgekosten verursachen bzw. notwendige Umstrukturierungen erschweren, zahlen sich langfristig nicht für die Arbeitnehmer aus. Denn nur wettbewerbsfähige Betriebe können auch sichere Arbeitsplätze bieten.

Wir als Arbeitgeberverband hoffen, dass die am Wochenende anstehenden Tarifverhandlungen den Tarifkonflikt lösen. Es darf kein weiterer Schaden für die Wirtschaft und für die Allgemeinheit in Sachsen-Anhalt entstehen.STr