14.06.2017 - Jahresmitgliederversammlung 2017

Was bedeutet Reformation Unternehmern aus Sachsen-Anhalt
Einen Tag nach Luthers Verlobung mit Katharina von Bora vor 492 Jahren trafen sich heute 70 Unternehmer zu ihrer Mitgliederversammlung in Lutherstadt Wittenberg
Unternehmer des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V. (AVW) trafen sich anlässlich ihrer Jahresmitgliederversammlung in Lutherstadt Wittenberg. „500 Jahre Reformation ist für uns ein herausragendes bedeutendes historisches Ereignis, so dass wir uns für unser Treffen für die Cranach-Stiftung entschieden haben.
Unser Verband zählt mittlerweile Unternehmen mit 13.000 Arbeitnehmern, für die jeder Einzelne in seinem Unternehmen tagtäglich die soziale Verantwortung erneut übernimmt. Wir freuen uns, dass über 70 Unternehmer aus gesamt Sachsen-Anhalt unserer Einladung gefolgt sind. Die Stadt steht im Fokus der Weltöffentlichkeit und das sind auch wir. Als Unternehmer schlägt unser Herz für unsere Heimat Sachsen-Anhalt. Die Reformation prägt auch unsere Unternehmenstraditionen. Die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt betrachten wir als Berufung für die Gesellschaft. Tagtäglich stellen wir uns erneut den unternehmerischen Herausforderungen. Die Vergangenheit mit ihren Veränderungen in Kirche, Staat und Gesellschaft zu verstehen und zu akzeptieren, die Gegenwart gestalten und mit Zuversicht den Blick in die Zukunft richten, gehören genauso wie die souveräne Akzeptanz der breitgefächerten Argumente unserer Unternehmen zu unseren Ansprüchen. Mit großer Leidenschaft geben unsere Arbeitgeber mehr als nur gute Arbeit“, so AVW-Geschäftsführerin Dr. Sigrun Trognitz.


Das historische Flair von Reformation und Renaissance in Lutherstadt Wittenberg zu erleben, macht uns als Sachsen-Anhaltiner stolz.Und so werfen Unternehmer den Blick auf die Reformation:

Für mich persönlich, so Gerd Möhring von Mertik Maxitrol in Thale, „ist besonders verdeutlicht und nachhaltig bewusster geworden, dass als Folge zum „Gesamtereignis Reformation", die Grundgedanken einer religiösen Vielfalt und Freiheit des Gewissens bereits vor 500 Jahren in Europa gelegt wurden. Eine Welt wurde durch eine Idee verändert, allerdings auch verbunden mit Not, Kriegen aber auch mit Erfolgen, Glück und Hoffnung für viele Menschen. Leider wurden und werden bis heute diese Grundgedanken in verschiedenen teilweise dogmatischen Weltanschauungen verdrängt, oder aber diese Botschaft der Reformation wird bewusst im Interesse eigener Machterhaltung nicht nur verdrängt, sondern auch mit Worten und Waffen bekämpft“.

„Ich kann frei, ohne Angst und ohne irdische Mittler zu unserem Herrn beten“, so Dr. Helmut Schache Firmensprecher Kösener Spielzeug Manufaktur GmbH.


„Reformation heißt Erneuerung. Die Botschaft des Reformators Martin Luther, dass jeder Mensch eine eigene Verantwortung haben soll für sich und andere Menschen, hat heute im Zeitalter der permanenten Veränderungen noch immer eine große Bedeutung. Die Gesellschaft verändert sich dramatisch - durch Globalisierung, Digitalisierung, Wertewandel und vieles mehr. Auch Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und Antworten auf die Frage haben, welche Folgen entstehen durch ihr Handeln oder Verhalten für die Menschen, die Gesellschaft. Wir können den Wandel nicht aufhalten, aber gestalten“, so Sabine Schaffarczyk, Bereichsleiterin Human Resources in der Zur Rose Pharma GmbH

Auch nach 500 Jahren sind die Botschaften von Luther aktuell. „Reformation bedeutet für uns, dass Jesus Christus selbst und die Vergebung allein aus Gnade wieder im Mittelpunkt des christlichen Glaubens stehen. Auf IHN vertrauen zu können, hilft uns auch immer wieder bei unseren täglichen unternehmerischen Herausforderungen."
Sandra und Tobias Krüger, Geschäftsführer der „Pflegedienst Krüger GmbH“.

Neue Wege zu gehen, Vertrautes aufzugeben und im Vertrauen auf Gott etwas Neues zu wagen, ist für Michael Horstmann, Inhaber der Fa. PLANICO wichtig. „Die Reformation bzw. das Wirken von Dr. Martin Luther bedeuten für mich als Christ, der per Erwachsenentaufe in den Kreis der Evangelisch Lutherischen Landeskirche aufgenommen wurde, dass ich meinen Glauben frei leben kann, weil vor meiner Zeit wesentliche Reformen wie z. B. 1517 in Wittenberg und 1989 in der ehem. DDR begonnen wurden. Als Mensch bedeutet die Reformation für mich, keinen Status Quo für immer anzuerkennen. Als Vater bedeutet es für mich, einige grundlegende Aspekte der Kindererziehung vom großen Reformator ausleihen zu dürfen. Als Ehemann und Unternehmer bedeutet das Vorbild von Martin und Katharina für mich, dass die Vorhaben des Ehepartners umso besser gelingen, je verbindlicher der andere hinter der Sache steht. Bei mir und meiner Frau Anke ist das so, und dafür kann ich ihr nie genug danken.“