Die größte Herausforderung ist jetzt die Vorbereitung der Post-Corona-Zeit
Highspeed bei der Digitalisierung ist das Megathema sowie schnellstmögliche Impfmöglichkeiten für Erwerbstätige
„Es ist höchste Zeit jetzt auf die Zeit nach dem Lockdown zu schauen. Dafür ist die größte Herausforderung, Highspeed bei der Digitalisierung zu schaffen“ sagt die Geschäftsführerin des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt Dr. Sigrun Trognitz.
Wir werden jetzt direkt mit den zu geringen Übertragungsraten in Videokonferenzen, beim Home-Office und Home-Schooling konfrontiert. Die Internetleitung für eine Videokonferenz reicht oft nicht aus. Künftig muss es ohne Ausfall von Übertragungsfrequenzen möglich sein, reibungslos mobil arbeiten oder einen Industriebetrieb unterhalten zu können. Wir dürfen keine Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.
Digitalisierung ist ein Flexibilitätsthema, ein Wettbewerbsthema, ein Bildungsthema, ein Gründerthema, also vor allem ein gesellschaftliches Thema. Deshalb begrüßen wir die nochmalige Aufstockung des Förderprogramms „Sachsen-Anhalt DIGITAL“ um 20 Millionen Euro. Staatliche Hilfen kommen bei vielen Betrieben nur zögerlich an. Endlich sind die Softwareprobleme gelöst und die zugesagten Novemberhilfen kommen Schritt für Schritt bei den Unternehmern zur Auszahlung. Damit wird in die Zukunft und in den Erhalt unserer Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit investiert.
„Nur so kann mobiles Arbeiten intensiv genutzt werden. In diesem Zusammenhang erachten wir ein grundsätzliches Recht auf Home-Office als überflüssig. Auch hier gilt eine differenzierte Sichtweise. Nicht alle Aufgaben können von zu Hause aus erledigt werden. Beschäftigte und Unternehmen finden hier seit langem individuelle Lösungen. Das funktioniert hervorragend unbürokratisch und auf einer vertrauensvollen Basis“, erklärt Trognitz.
Unsere Unternehmen arbeiten mit allen Mitteln daran, Ansteckungen am Arbeitsplatz zu vermeiden.
Mit hoher Verantwortung wurden, die seit Jahren in den Unternehmen angewendeten Arbeitsschutzkonzepte weiterentwickelt und auf die COVID-Pandemie zugeschnitten. Gemeinsam mit den Beschäftigten wurden Pandemiepläne erarbeitet, um Arbeitsabläufe gefährdungsfrei unter Einhaltung bestimmter Abstandsmaße zu organisieren. Von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen kann sich jeder tagtäglich in unseren Betrieben überzeugen.
Bisher konnten in der produzierenden Industrie durch alle organisatorischen und Hygienemaßnahmen Betriebsstillegungen vermieden werden.
Immer mehr Unternehmen gehen den Weg, Mitarbeiter vor Beginn der Arbeitsaufnahme auf Corona zu testen. Die Covid-19 Antigen-Schnelltests werden zunehmend mehr zum Bestandteil von Sicherheits- und Hygienekonzepten.
Neben wirksamen Unterstützungsmaßnahmen für die Betriebe kommt es darüber hinaus auf eine erfolgreiche Umsetzung der Impfstrategie gegen das Coronavirus an.
„Wir hoffen, dass auch hier die Softwareprobleme schnellstens behoben werden, die Anpassung der Impfstrategie und die Steigerung der Impfgeschwindigkeit in den kommenden Wochen in Magdeburg zügig vorankommen und fordern, dass auch die Erwerbstätigen so rasch wie möglich geimpft werden können, sobald die nach der Coronavirus-Impfverordnung prioritär Anspruchsberechtigten geimpft sind.
Dazu gehören neben einer klaren Kommunikation auch einfache und unkomplizierte Zugangswege für die Impfwilligen. Es braucht auch in Magdeburg Strategiepläne der Verwaltung mit den Krankenkassen, dem Universitätsklinikum, den Hausärzten und weiteren medizinischen Einrichtungen. Es ist völlig unverständlich, warum nicht das bereits im Dezember vom Bund bereitgestellte und finanzierte zentrale Portal zur telefonischen und elektronischen Buchung von Impfterminen genutzt werden kann. Zügige Impfungen dürfen nicht an langsamer Verwaltung scheitern“, so Trognitz.