Über den aktuellen Stand auf diesem Weg informierten sich dieser Tage Mitglieder des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt e.V. (AVW) bei einem Besuch im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Ziel war das Wasserstoff-Testfeld, auf dem das Verteilnetz für eine zukünftige klimafreundliche Energieversorgung und die dafür notwendige Wasserstoffinfrastruktur erprobt werden.
Hier ist in den letzten Jahren ein komplettes Wasserstoffdorf entstanden. Zusammen mit seinen Partnern erforscht und testet der Verteilnetzbetreiber MITNETZ GAS, wie die Zukunft der klimafreundlichen Energieversorgung in Sachsen-Anhalt, vermutlich auch in Deutschland und Europa, aussehen könnte.
Bereits seit gut sechs Jahren beschäftigt sich MITNETZ GAS intensiv mit der Frage, wie die Gasnetzinfrastruktur so ertüchtigt werden muss, damit statt fossiler Gase auch Wasserstoff zu den Verbrauchern „fließen“ kann. Das ist insbesondere für Unternehmen eine wichtige Frage, hängt doch deren Produktion zum übergroßen Teil von der zuverlässigen und kontinuierlichen Bereitstellung von Energie zu marktfähigen Preisen ab.
Als Interessenvertretung der mittelständischen Wirtschaft war das auch der Ausgangspunkt für die Informationsreise des AVW.
Der Allgemeine Arbeitgeberverband der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V. vertritt die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen Sachsen-Anhalts. Er ist seit 29 Jahren ein flächentariffreier Arbeitgeberverband und ein Netzwerk für alle interessierten Unternehmen.
„Es ist unser Bestreben, unseren Mitgliedern immer wieder Fachveranstaltungen mit einem besonderen Mehrwert zu bieten. Ich denke, das ist uns auch diesmal wieder sehr eindrucksvoll gelungen“, so Sebastian Schenk, Geschäftsführer des AVW, mit Blick auf die interessanten Eindrücke und Gespräche vor Ort.
Im Mai 2019 fiel der offizielle Startschuss für das Wasserstoffdorf in Bitterfeld Wolfen auf dem 12 000 Quadratmeter großen Gelände. Erfahrungen mit dem Netzbetrieb für Erdgas gab es seit Jahrzehnten, aber Wasserstoff war eine neue Herausforderung. Es galt als ersten Schritt eine Verteilnetzstruktur von 1200 Metern zu entwickeln. Unter dem Namen „H2Netz“ stand erst einmal die Errichtung der Anlagen sowie die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern im Fokus. Das war in dieser Größenordnung Neuland, denn es galt die richtigen Verlegetechniken zu erproben, welche Materialien geeignet waren, und die erforderliche Sicherheitstechnik war zu berücksichtigen. So wurden hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt sowie Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht.
In diesem Jahr startete dann das Folgeprojekt „H₂-Infrastruktur – Effizienter und sicherer Betrieb von Wasserstoffverteilnetzen H₂-Infra“ auf der Basis der inzwischen gewonnenen Erkenntnisse.
Die Forschungsarbeiten erhielten damit eine Perspektive zum Wachsen des Wasserstoffdorfs. Im Mittelpunkt standen dabei Ökologie, Ökonomie und natürlich die Sicherheit eines Wasserstoffverteilnetzes unter realen Bedingungen.
Im Sommer dieses Jahres wurde die Zukunft der Wasserstoffanwendung dann zur Gegenwart. Es konnte gezeigt werden, wie die vollständig mit Wasserstoff versorgten Haushalte und Industrieanwendungen funktionieren. Der sichtbare Erfolg führte zur Zusammenarbeit mit der Firma Vaillant für die Verwendung von Wasserstoff für ein Haushaltsgerät sowie eine weitere Anwendung in der Gerätetechnik von BOSCH Thermotechnik. Ebenfalls in diesem Jahr wurde mit der Vermittlung der Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Forschungsarbeit mit zweitägigen Schulungen rund um Theorie und Praxis begonnen.
Nicht weit entfernt vom Wasserstoffdorf konnten sich die AVW-Mitglieder dann gleich in der Praxis im Werk Leipzig der BMW Group über den Einsatz von Wasserstoff informieren. In dieser hochmodernen Produktionsstätte wird Nachhaltigkeit im „grünen Werk“ als ganzheitliches Konzept gedacht.
Von Anfang an wurde hier die Vision der emissionsfreien Fabrik verfolgt. Davon zeugen die Windräder auf dem Fabrikgelände, die jährlich 26 Gigawattstunden Strom erzeugen ebenso, wie die Batteriespeicherfarm, die gebrauchten Autobatterien ein zweites „Leben“ verleiht.
2013 wurde die erste Wasserstoff-Tankstelle Deutschlands auf dem Werksgelände errichtet, die die Intralogistik, also die eigenen Gabelstapler oder Routenzüge, versorgt. Dieser Bereich wurde schrittweise ausgebaut und umfasst heute schon 130 Fahrzeuge. Derzeit gibt es für die Intralogistik vier Tankstellen, eine fünfte entsteht momentan, die das Wasserstofftanken per Roboter automatisch erledigt.
© siehe Artikel - 32_33_aspekt_10_2022.pdf
Hier ist in den letzten Jahren ein komplettes Wasserstoffdorf entstanden. Zusammen mit seinen Partnern erforscht und testet der Verteilnetzbetreiber MITNETZ GAS, wie die Zukunft der klimafreundlichen Energieversorgung in Sachsen-Anhalt, vermutlich auch in Deutschland und Europa, aussehen könnte.
Bereits seit gut sechs Jahren beschäftigt sich MITNETZ GAS intensiv mit der Frage, wie die Gasnetzinfrastruktur so ertüchtigt werden muss, damit statt fossiler Gase auch Wasserstoff zu den Verbrauchern „fließen“ kann. Das ist insbesondere für Unternehmen eine wichtige Frage, hängt doch deren Produktion zum übergroßen Teil von der zuverlässigen und kontinuierlichen Bereitstellung von Energie zu marktfähigen Preisen ab.
Als Interessenvertretung der mittelständischen Wirtschaft war das auch der Ausgangspunkt für die Informationsreise des AVW.
Der Allgemeine Arbeitgeberverband der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V. vertritt die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen Sachsen-Anhalts. Er ist seit 29 Jahren ein flächentariffreier Arbeitgeberverband und ein Netzwerk für alle interessierten Unternehmen.
„Es ist unser Bestreben, unseren Mitgliedern immer wieder Fachveranstaltungen mit einem besonderen Mehrwert zu bieten. Ich denke, das ist uns auch diesmal wieder sehr eindrucksvoll gelungen“, so Sebastian Schenk, Geschäftsführer des AVW, mit Blick auf die interessanten Eindrücke und Gespräche vor Ort.
Im Mai 2019 fiel der offizielle Startschuss für das Wasserstoffdorf in Bitterfeld Wolfen auf dem 12 000 Quadratmeter großen Gelände. Erfahrungen mit dem Netzbetrieb für Erdgas gab es seit Jahrzehnten, aber Wasserstoff war eine neue Herausforderung. Es galt als ersten Schritt eine Verteilnetzstruktur von 1200 Metern zu entwickeln. Unter dem Namen „H2Netz“ stand erst einmal die Errichtung der Anlagen sowie die Anbindung und Versorgung von Wasserstoffendverbrauchern im Fokus. Das war in dieser Größenordnung Neuland, denn es galt die richtigen Verlegetechniken zu erproben, welche Materialien geeignet waren, und die erforderliche Sicherheitstechnik war zu berücksichtigen. So wurden hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und in der Inneninstallation erprobt sowie Wechselwirkungen von verschiedenen Geruchsstoffen für das Gasnetz untersucht.
In diesem Jahr startete dann das Folgeprojekt „H₂-Infrastruktur – Effizienter und sicherer Betrieb von Wasserstoffverteilnetzen H₂-Infra“ auf der Basis der inzwischen gewonnenen Erkenntnisse.
Die Forschungsarbeiten erhielten damit eine Perspektive zum Wachsen des Wasserstoffdorfs. Im Mittelpunkt standen dabei Ökologie, Ökonomie und natürlich die Sicherheit eines Wasserstoffverteilnetzes unter realen Bedingungen.
Im Sommer dieses Jahres wurde die Zukunft der Wasserstoffanwendung dann zur Gegenwart. Es konnte gezeigt werden, wie die vollständig mit Wasserstoff versorgten Haushalte und Industrieanwendungen funktionieren. Der sichtbare Erfolg führte zur Zusammenarbeit mit der Firma Vaillant für die Verwendung von Wasserstoff für ein Haushaltsgerät sowie eine weitere Anwendung in der Gerätetechnik von BOSCH Thermotechnik. Ebenfalls in diesem Jahr wurde mit der Vermittlung der Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Forschungsarbeit mit zweitägigen Schulungen rund um Theorie und Praxis begonnen.
Nicht weit entfernt vom Wasserstoffdorf konnten sich die AVW-Mitglieder dann gleich in der Praxis im Werk Leipzig der BMW Group über den Einsatz von Wasserstoff informieren. In dieser hochmodernen Produktionsstätte wird Nachhaltigkeit im „grünen Werk“ als ganzheitliches Konzept gedacht.
Von Anfang an wurde hier die Vision der emissionsfreien Fabrik verfolgt. Davon zeugen die Windräder auf dem Fabrikgelände, die jährlich 26 Gigawattstunden Strom erzeugen ebenso, wie die Batteriespeicherfarm, die gebrauchten Autobatterien ein zweites „Leben“ verleiht.
2013 wurde die erste Wasserstoff-Tankstelle Deutschlands auf dem Werksgelände errichtet, die die Intralogistik, also die eigenen Gabelstapler oder Routenzüge, versorgt. Dieser Bereich wurde schrittweise ausgebaut und umfasst heute schon 130 Fahrzeuge. Derzeit gibt es für die Intralogistik vier Tankstellen, eine fünfte entsteht momentan, die das Wasserstofftanken per Roboter automatisch erledigt.
© siehe Artikel - 32_33_aspekt_10_2022.pdf